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Netzwerkadministrator

Ein Netzwerkadministrator hält die digitale Infrastruktur eines Unternehmens am Laufen – zuverlässig, sicher und performant. Er oder sie plant, installiert und betreibt LAN/WAN/WLAN-Netze, segmentiert sie sinnvoll, schützt sie mit Firewalls und überwacht deren Zustand kontinuierlich. Tägliche Routineaufgaben wie Patch- und Change-Management treffen auf Projekte wie Standortvernetzung, Cloud-Anbindung oder Zero-Trust-Konzepte. Dabei arbeitet der Netzwerkadministrator eng mit IT-Security, Systemadministration und Fachbereichen zusammen, dokumentiert sauber und reagiert im Störfall schnell und strukturiert. Kurz: Ohne Netzwerkadministration stehen E-Mail, ERP, VoIP und SaaS-Dienste still – sie ist das Rückgrat moderner Wertschöpfung. 

Inhalt
Netzwerkadministratorin im Serverraum

Netzwerkadministrator: Definition und Kurzübersicht

Ein Netzwerkadministrator plant, implementiert, überwacht und sichert Unternehmensnetzwerke (LAN, WAN, WLAN, VPN) und sorgt für Verfügbarkeit, Performance und Schutz der Datenkommunikation – inklusive Fehleranalyse, Dokumentation und kontinuierlicher Verbesserung. 

Was macht ein Netzwerkadministrator?

Netzwerkadministratoren konzipieren Netzarchitekturen, adressieren Subnetze, definieren VLANs und Richtlinien, konfigurieren Router, Switches, Firewalls und Access-Points. Sie überwachen Latenzen, Durchsatz und Paketverluste, pflegen Firmware und Zugriffsregeln und automatisieren wiederkehrende Aufgaben per Skripten. Tritt eine Störung auf, leiten sie Incident- und Problem-Management ein: vom Log- und Flow-Analysepfad über Paketmitschnitte bis zur strukturierten Entstörung.

Parallel treiben sie Projekte voran – etwa neue Standorte anbinden, SD-WAN einführen, WLAN ausrollen, Remote-Zugriffe (VPN/ZTNA) absichern oder Cloud-Netze mit On-Premises verbinden. Zum Berufsalltag gehören außerdem saubere Dokumentation, Change-Kontrolle, Kapazitäts- und Lifecycle-Planung sowie enge Zusammenarbeit mit Security und Applikationsteams. 

Was muss ein Netzwerkadministrator können?

Technisch sind solide Protokollkenntnisse Pflicht (Ethernet, VLAN, STP, TCP/UDP, IP-Routing, DHCP, DNS, NAT). Ebenso wichtig: Netzwerkzugriffskontrolle, Firewalls, VPN-Techniken, Monitoring und Troubleshooting. Moderne Rollen verlangen zudem Grundwissen zu Automatisierung und Programmierbarkeit – etwa mittels APIs, Infrastructure-as-Code und Skripting.

Praxisnahes Know-how spiegelt sich in Zertifizierungen wie Cisco CCNA wider, die genau diese Felder abprüfen (u. a. Network Fundamentals, IP Connectivity, Security Fundamentals, Automation & Programmability). Betriebssystem- und Virtualisierungsbasis (Linux/Windows, Hypervisoren), sowie ein Verständnis für Cloud-Netzwerke (z. B. Virtual Networks, Routing in Azure/AWS) runden das Profil ab. 

Was verdient ein Netzwerkadministrator?

Aktuelle Gehaltsdaten zeigen je nach Quelle Unterschiede: StepStone weist für Deutschland ein durchschnittliches Jahresgehalt von ca. 46.600 € (≈ 3.883 € brutto/Monat) aus; typisch sind 40.000–57.000 € je nach Erfahrung. Das Einstiegsgehalt liegt bei rund 41.750 € (≈ 3.479 €/Monat). Kununu meldet basierend auf Nutzerangaben einen Durchschnitt von etwa 52.900 € (≈ 4.408 €/Monat). Region, Unternehmensgröße, Branche und Zertifizierungen beeinflussen die Spanne deutlich. 

Kurzübersicht über Netzwerkadministrator Infografik

Netzwerkadministrator Aufgaben

Netzwerke tragen die gesamte Kommunikation – deshalb vereint die Rolle operative Stabilität mit Projekten und Security. Nachfolgend findest du typische Aufgaben, die in mittelständischen wie großen Umgebungen anfallen. Sie reichen vom Design über den Betrieb bis zur kontinuierlichen Optimierung und Audit-sicheren Dokumentation. In vielen Teams ist der Netzwerkadministrator außerdem der Dreh- und Angelpunkt zwischen IT-Security, System- und Cloud-Teams. 

Netzwerkdesign & Architektur: Entwicklung skalierbarer LAN/WAN-Topologien, IP-Adressierung, VLAN-/VRF-Konzepte und Redundanzen. Abwägung zwischen Performance, Sicherheit und Kosten; Erstellung von HLD/LLD-Designs, Kapazitätsplanung und Roadmaps für Hardware- und Software-Lifecycle.

Implementierung von Netzwerkkomponenten: Rollout und Konfiguration von Routern, Switches, Firewalls, WLAN-Controllern und Access-Points; Einbindung in Authentifizierung (RADIUS/TACACS+), Logging und zentrale Konfiguration. Übergabe in den Betrieb inkl. Abnahmetests.

Betriebsüberwachung & Performance-Management: Kontinuierliches Monitoring (SNMP, NetFlow/sFlow, Syslog), Schwellenwerte und Alarme, Ursachenanalyse bei Latenz-/Jitter-/Loss-Problemen. Trendanalysen für Kapazitäten und Optimierung von QoS-Policies für Echtzeitanwendungen.

Sicherheit & Zugriffskontrolle: Härtung von Netzwerk- und Managementebene, Segmentierung (VLAN/Micro-Segmentation), NAC/802.1X, Firewall-Regelwerke, VPN/ZTNA-Zugänge, IDS/IPS-Integration. Enge Abstimmung mit SecOps und Reaktion auf Bedrohungen gemäß Playbooks.

Troubleshooting & Incident-Response: Systematische Fehlersuche vom Layer 1 bis 7: Link-/Power-Checks, MAC-/ARP-Tabellen, Routing-Pfadanalyse, Paketmitschnitt, Baseline-Vergleich. Dokumentierte Workarounds, Root-Cause-Analysen und nachhaltige Problembehebung.

Automatisierung & Skripting: Nutzung von CLI-Batching, Python/PowerShell, REST/NETCONF, Templates (z. B. Jinja2) und IaC-Ansätzen, um Konfigurationen sicher, reproduzierbar und schneller auszurollen; Versionierung und Peer-Reviews inklusive.

Cloud- & Hybrid-Connectivity: Aufbau von Site-to-Site-VPNs/ExpressRoute/Direct Connect, Routing zwischen On-Prem und VNet/VPC, Policies für Egress-Kontrolle, DNS-/DHCP-Integration, sowie Monitoring und Kostenbeobachtung in hybriden Architekturen.

Dokumentation & Compliance: Pflege aktueller Netzwerkpläne, CMDB-Einträge, Change-/Release-Dokumente und Betriebsanweisungen. Vorbereitung auf Audits (z. B. ISO 27001) und Nachweis der Wirksamkeit von Kontrollen durch Messwerte und Protokolle.

Zusammenarbeit & Beratung: Abstimmung mit Applikationsteams, OT/Produktion und Dienstleistern, Schulung von Helpdesk/Field-Service, Beratung zu neuen Technologien (z. B. SD-WAN, Wi-Fi 6/7, Network Access Control) und Lieferantenauswahl.

Aufgaben eines Netzwerkadministrators Infografik

Netzwerkadministrator Anforderungen: Ausbildung, Qualifikation, Soft und Hard Skills

Der klassische Einstieg führt in Deutschland über die duale Ausbildung „Fachinformatiker/in Systemintegration“. Alternativ sind IT-Studiengänge (Informatik, IT-Sicherheit) und Quereinstiege mit einschlägiger Praxis möglich. Praxisnahe Zertifikate belegen aktuelles Wissen. Überfachlich zählen Kommunikationsstärke, Prozessdenken und eine saubere Arbeitsweise – gerade in regulierten Branchen.

Ausbildung

Dreijährige duale Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in Systemintegration; vermittelt Konzeption, Installation und Administration vernetzter IT-Systeme und bildet die Basis für Junior-Rollen im Netzwerk.

Zertifizierungen (vendor-nah)

Cisco CCNA als etablierter Einstieg für Routing/Switching, Security-Basics und Automatisierung; spätere Vertiefung via CCNP/CCIE möglich.

Zertifizierungen (vendor-neutral & ergänzend)

CompTIA Network+ als Grundlagen-Nachweis; LPIC-1 für Linux-Administration – wichtig für DHCP/DNS, Routing-Dienste und Troubleshooting.

Cloud-Netzwerkkompetenz

Verständnis von virtuellen Netzwerken, Peering, Gateways und Identity in Public Clouds; z. B. Microsoft „Azure Administrator Associate“ als Beleg.

Protokoll- & Toolkenntnisse

Sicherer Umgang mit VLAN/STP, OSPF/BGP, DHCP/DNS, NAT und QoS; Werkzeuge wie Wireshark, iperf, NetFlow-Analyzer, RADIUS/TACACS+ sowie Log-Aggregation.

Security-Know-how

Netzwerkhärtung, Zero-Trust-Grundlagen, 802.1X/NAC, Firewall-Policies, VPN (IPsec/SSL), IDS/IPS-Signale interpretieren; enge Zusammenarbeit mit SecOps.

Automatisierung & Skripting

Praxis in Bash/PowerShell/Python, APIs (REST/NETCONF), Templates und Versionierung; IaC-Basics für wiederholbare, auditfeste Changes.

Betriebssysteme & Virtualisierung

Linux/Windows-Netzwerkstacks, Hypervisor-Netz (vSwitch/DSwitch), virtuelle Appliances, Treiber/Firmware-Lifecycle.

Soft Skills & Prozesse

Kommunikationsstärke, präzise Dokumentation, Priorisierung unter Zeitdruck, ITIL-Grundverständnis, Ticket-/Change-Disziplin und Bereitschaftsdienst-Tauglichkeit.

Wie wird man ein Netzwerkadministrator?

Viele starten über die duale Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in Systemintegration (FISI). Sie dauert regulär drei Jahre, verbindet Betrieb und Berufsschule und vermittelt genau die Inhalte, die Netzwerkteams brauchen: vernetzte Systeme konzipieren, installieren und administrieren. Mit guten Leistungen ist eine Verkürzung möglich. Nach der Abschlussprüfung führt der Weg typischerweise über Support/Field-Service oder Junior-Admin-Rollen in den Netzwerkbetrieb. 

 

Parallel oder anschließend empfiehlt sich der gezielte Kompetenzaufbau mit Zertifizierungen. Cisco CCNA deckt die zentralen Themen – von Netzwerkgrundlagen über IP-Connectivity und Security bis zu Automatisierung – in einer einzigen Prüfung (200-301) ab und ist im Arbeitsmarkt breit anerkannt. Wer tiefer einsteigen will, wählt Schwerpunkte wie CCNP Enterprise. 

 

Vendor-neutrale Grundlagen wie CompTIA Network+ schärfen das breite Netzwerkverständnis; im Server-/Dienstekontext ist LPIC-1 für Linux besonders hilfreich. Für hybride Infrastrukturen lohnt sich Cloud-Know-how, etwa der Microsoft-Pfad „Azure Administrator Associate“ mit Fokus auf virtuelle Netzwerke, Identitäten und Governance. 

 

Praxis beschleunigt alles: Ein eigenes Homelab (z. B. Virtualisierung, Router/Switch-Emulatoren), gezielte Projekte (WLAN-Planung, VPN-Setups), Mitarbeit an Open-Source-Tools sowie konsequente Dokumentation der Lösungen. Wer den akademischen Weg bevorzugt, findet über Studiengänge wie Informatik/IT-Security ebenfalls Zugang – entscheidend bleibt jedoch der nachweisbare Praxisbezug aus Ausbildung, Werkstudententätigkeit, Praktika oder eigenen Projekten.

Netzwerkadministrator Gehalt

Gehaltsniveaus variieren nach Erfahrung, Region, Branche und Verantwortung. Laut StepStone verdienen Netzwerk-Administratoren in Deutschland im Schnitt ca. 46.600 € brutto/Jahr (≈ 3.883 €/Monat). Typisch sind 40.000–57.000 €; das Einstiegsgehalt liegt bei rund 41.750 €. Kununu meldet auf Basis echter Angaben einen Durchschnitt von ca. 52.900 € (≈ 4.408 €/Monat). Diese Spannen spiegeln unterschiedliche Datengrundlagen wider, sind aber gute Orientierungswerte.

Absolventen/Junior (0–2 Jahre): Realistisch sind 41.750–45.800 € brutto/Jahr laut StepStone – das entspricht ca. 3.479–3.817 € brutto/Monat (bei 12 Gehältern). Zertifikate (z. B. CCNA), Bereitschaftsdienst und Umgebungsgröße heben den Einstieg. 

Erfahren (3–10 Jahre): Mit wachsender Verantwortung liegen typische Werte bei 45.800–52.000 € (≈ 3.817–4.333 €/Monat). Projektleitung, Firewall-/Security-Schwerpunkt, SD-WAN oder Cloud-Connectivity zahlen oft Aufschläge. 

Senior/Experte (11+ Jahre): StepStone nennt 60.000–65.000 € (≈ 5.000–5.417 €/Monat). In spezialisierten Rollen (z. B. Netzwerk-Security, große Multi-Site-Umgebungen) sind darüber hinausgehende Pakete möglich, etwa mit Rufbereitschaft, Bonus oder Dienstwagen. 

Regionale Unterschiede: Die Bandbreite ist erheblich: StepStone weist Brandenburg mit Ø 72.000 € aus, Hamburg/Berlin ~59.480/58.800 €, Bayern ~45.000 €; am unteren Ende liegen z. B. Sachsen-Anhalt mit ~35.650 €. Ballungsräume/Westen und Branchen wie Finance/Industrie zahlen oft mehr als ländliche Regionen. 

Besonderheiten: Arbeitszeitmodelle (35 h vs. 40 h), Schicht- oder Bereitschaftsdienste, Zulagen, Sachleistungen und die Zahl der Monatsgehälter (12/13) verschieben Monatswerte merklich. Marktlage und individuelle Verhandlung bleiben entscheidend.

FAQ Netzwerkadministrator

Wie unterscheidet sich ein Netzwerkadministrator von einem Systemadministrator?

Ein Netzwerkadministrator fokussiert Netzverbindungen, Routing/Switching, Firewalls, WLAN und Connectivity (inkl. Cloud-Anbindung). Systemadministratoren betreiben primär Server-/Client-Systeme, AD/IdM, Applikationen und Backups. In kleineren Firmen überschneiden sich die Rollen, in größeren sind sie getrennt. 

Welche Zertifizierungen lohnen sich für den Einstieg?

Bewährte Startpunkte sind Cisco CCNA (breites Netzwerkfundament), CompTIA Network+ (vendor-neutral) und – für Server-/Dienstethemen – LPIC-1. Für Hybrid-Umgebungen ist „Azure Administrator Associate“ eine sinnvolle Ergänzung. 

Wie lange ist CompTIA Network+ gültig?

CompTIA Network+ ist in der Regel drei Jahre gültig und kann über Continuing-Education-Punkte oder höherwertige Zertifizierungen erneuert werden. 

Brauche ich zwingend ein Studium?

Nein. In Deutschland ist die duale Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in Systemintegration ein anerkannter, praxisnaher Weg in die Netzwerkadministration. Ein Studium kann Türen öffnen, ersetzt aber nicht den Praxisnachweis. 

Welche Trends beeinflussen den Job aktuell?

Automatisierung (APIs, IaC), SD-WAN, Zero-Trust-Netze, Wi-Fi 6/7 sowie Cloud-Netzwerke prägen die Arbeit. Selbst Einstiegszertifizierungen wie die CCNA aktualisieren Inhalte inzwischen regelmäßig – inklusive Automatisierung und SDN-Grundlagen. 

Headhunter für Netzwerkadministratoren

Die Nachfrage nach qualifizierten Netzwerkadministratoren ist hoch, und spezialisierte Headhunter spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung dieser Fachkräfte. Sie verstehen nicht nur die technischen Anforderungen der IT-Branche, sondern auch die spezifischen Bedürfnisse von Unternehmen und IT-Experten.

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Yunus Kimyonok, Experte

Autor: Yunus Kimyonok

Experte für IT-Recruiting, Geschäftsführung Platri Recruiting

Yunus Kimyonok ist Mitgründer und Geschäftsführer der Platri IT Group und verantwortet den Bereich IT-Recruiting. Mit fundierter Erfahrung in der Personalvermittlung unterstützt er Unternehmen bei der Besetzung von IT-Fach- und Führungspositionen – von Start-ups bis zu Konzernen. Gemeinsam mit seinem Team begleitet er den gesamten Recruiting-Prozess und entwickelt individuelle Strategien zur erfolgreichen Personalgewinnung.

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